Multi-Element-Analyse (MEA) bei Metallbelastung durch Zahnersatz

 

Was ist eine Metallbelastung?

Durch Trinkwasser, Nahrung oder auch über die Atmung finden ständig die unterschiedlichsten Substanzen den Weg in unseren Körper. Bei einem erheblichen Teil dieser Stoffe handelt es sich um Metalle. Sie werden in der Lunge oder im Verdauungstrakt über die dortigen Schleimhäute ins Blut aufgenommen. Mit dem Blut können sie in nahezu alle Körperregionen gelangen und dort Effekte auslösen.

Hinzu kommt seit einigen Jahrzehnten eine weitere Quelle für Metalle, die systemisch werden können. Die Rede ist von Zahnimplantaten und ihren Bestandteilen. Aus diesen Präparaten können durch Abrieb oder Korrosion metallhaltige Bestandteile in die unmittelbar umgebenden Gewebe, aber auch ins Blut abgegeben werden. Besonders problematisch ist, dass dies nicht nur sporadisch (wie bei einem Atemzug) passiert, sondern ständig und über einen langen Zeitraum hinweg. Im Ergebnis können sich Metalle im Blut so stark anreichern, dass ihre Konzentration die Unbedenklichkeitsgrenze überschreitet. Dies kann auf Dauer Folgen für unseren Organismus mit sich bringen.

Welche gesundheitlichen Effekte oder Risiken sind bekannt?

Typ IV-Sensibilisierungen: Besonders im umgebenden Gewebe, aber auch durch eine hohe Metallbelastung über einen längeren Zeitraum hinweg können sich bei bestimmten Zellgruppen unseres Immunsystems allergische Reaktionen einstellen. Liegen beim Patienten individuelle Sensibilisierungen gegenüber Metallen vor, kann dies auch starke lokale Entzündungen nach sich ziehen. Speziell für das Element Kobalt wird diskutiert, ob es die erhöhte Freisetzung von Entzündungsfaktoren begünstigt, die bisweilen zu Entzündungen führen, welche das Zahnimplantat gefährden können. Außerdem verursacht eine hohe Metallbelastung durch das ständige Anstoßen nicht gerichteter, also unspezifischer Immunreaktionen unserem Immunsystem einen Dauerstress.

Darüber hinaus wird der anhaltenden Konfrontation unseres Immunsystems mit bestimmten Metallen, darunter u.a. Quecksilber, Blei, Arsen und Cadmium, in der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion eine Auslöserfunktion („Trigger") für chronisch entzündliche Erkrankungen zugeschrieben.

Schwermetalle entfalten allgemein eine schädigende Wirkung auf Eiweißstoffe (Proteine), wobei besonders die Werkzeuge unseres Stoffwechsels, die sogenannten Enzyme, betroffen sind. Ihre Struktur wird in Mitleidenschaft gezogen, und sie verlieren ihre Funktion. Metalle können das Gefüge großer Moleküle wie Proteine derart verändern, dass sie vom Immunsystem als fremdartig eingestuft und attackiert werden. Dies kann unter Umständen den Beginn einer Auto-Immunerkrankung bedeuten.

Natürlich gibt es bei den geschilderten Zusammenhängen keine Zwangsläufigkeiten. Keineswegs führt eine hohe Metallbelastung immer zu einer bestimmten Erkrankung, und umgekehrt kann bei entsprechender Vor-Sensibilisierung schon eine niedrige Konzentration mitunter eine fatale Reaktion in Gang setzen. Zweifellos spielt die Gesamtkonstitution eines Patienten eine große Rolle, ebenso seine Ernährungssituation, die Versorgung mit Vitaminen und Spurennährstoffen und vieles mehr.

Die Bestimmung der systemischen Belastung mit Metallen kann aber je nach bestehender Beschwerdelage als Hinweisgeber genutzt werden, ob sie als (Mit-) Ursache in Betracht gezogen werden. Auch kann man bei einer festgestellten Belastung Gegenmaßnahmen ergreifen, um die Folgen in Grenzen zu halten.

Wie funktioniert der Test?

Für die Messung der systemischen Metallbelastung wird eine Blutprobe des Patienten benötigt. Die Untersuchung wird mit einer hochempfindlichen Messmethode (der „Massenspektrometrie") durchgeführt, die bereits sehr niedrige Mengen erfasst.

Wie sind Sicherheit und Aussagekraft der Untersuchung einzuordnen?

Für den Patienten ist die Untersuchung problemlos. Es wird lediglich eine Speichel- und/oder eine Blutprobe benötigt. Die gemessenen Metallkonzentrationen werden mit sogenannten Referenzwerten in Bezug gesetzt und beurteilt. Dies erfolgt immer auch im Gesamtzusammenhang mit der vom Patienten geschilderten Symptomatik und eingebunden in eine Gesamtschau, die alle verfügbaren Informationen zur Anamnese und mit Bezug zum Beschwerdebild berücksichtigt. Ergeben sich Hinweise auf eine deutliche Belastung durch bestimmte Metalle, können weitere Untersuchungen Hinweise auf deren Beteiligung am Krankheitsgeschehen liefern.